Donnerstag, 2. Dezember 2021

Rezi: Ulrike Sosnitz - Die Glücksschneiderin


Clara hat sich ihren Traum erfüllt und in Würzburg ein Nähcafé eröffnet. Dort gibt sie Nähkurse, verwandelt alte Kleidungsstücke in neue und macht die Menschen mit maßgeschneiderten Röcken, Jacken und Hosen glücklich. Auf einem Flohmarkt findet sie eines Tages ein ganz besonderes Vintage-Kleid aus den Zwanzigerjahren. Als sie es anprobiert, steht plötzlich Finn, ihre erste große Liebe, vor ihr und behauptet, dass dieses Kleid ein Familienerbstück von ihm sei. Mit einem Schlag kehrt das Gefühlschaos von damals wieder. Was will er mit diesem Kleid? Und warum hat er sie vor vielen Jahren ohne ein Wort verlassen? Fragen, die Claras Leben vonn Jetzt auf Gleich völlig durcheinanderwirbeln.
Quelle Bild und Klappentext: amazon.de
 
 
 
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Veröffentlicht im Heyne-Verlag (14.06.2021.)
als TB gelesen ~*~ 384 Seiten.
Taschenbuch: 9,99 € ~*~ E-Book: 9,99 €
ISBN: 978-3453424890
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Clara hat sich einen Traum erfüllt. Zusammen mit ihrer Tante Sonja hat sie ein Nähcafe eröffnet. Dieses Nähcafe lädt zum verweilen ein, aber auch um Änderungen an der eigenen Kleidung vornehmen zu lassen oder aber aus alten, abgetragenen Sachen etwas ganz neues zu machen. 
Doch die erste Zeit läuft es nicht so rund, zumindest nicht im Bereich von Clara. 
Als sie dann allerdings ein altes Vintage-Kleid auf dem Flohmarkt rettet und dieses in ihr Schaufenster stellt, werden die Kunden neugierig. 
Aber erst ein Zeitungsartikel in der hiesigen Zeitung beschert den beiden große Kundschaft. Doch dass ausgerechnet Finn diesen Zeitungsartikel schreibt, ist für Clara alles andere als einfach. Denn die beiden waren vor ein paar Jahren noch ein Paar, bis Finn sich von jetzt auf gleich zurück gezogen hat ohne ein Wort zu erwähnen. Wochenlang hat Clara gelitten, denn sie wusste nicht, was mit Finn los war, warum er einfach gegangen ist. Clara nimmt es Finn immer noch übel, sie ohne ein Wort verlassen zu haben. 
Und dann ist da ja auch noch das Kleid aus dem Schaufenster, wovon Finn behauptet, es hätte einer Verwandten von ihm gehört. Doch warum ist es auf dem Flohmarkt gelandet? Und was steckt hinter diesem Kleid?

Die Story der Glücksschneiderin hat mir im großen und ganzen echt gut gefallen. Man hat immer eine zweite Chance verdient, ein ganz großer Aufhänger in dieser Story, ohne das jetzt negativ zu meinen. Clara hat sich auf die Fahne geschrieben, mehr für die Umwelt zu tun und nicht ständig neue Kleidung zu kaufen, sondern ihre alte Kleidung zu recyclen bzw. Upcycling damit zu betreiben. Eine wunderbare Idee, die allerdings nicht bei jedem gut ankommt in der Geschichte. Merle zum Beispiel. Allerdings hat sie ihre Gründe dafür, die ich hier nicht näher betiteln möchte. 

Aber neben der Kleidung hat manchmal auch die Liebe eine zweite Chance verdient. Allerdings ging es mir hier doch ziemlich schnell, dass die alte Liebe wieder hochkochte, auch wenn sie nie richtig abgekühlt war, zumindest hatte ich schnell als Leserin dieses Gefühl. Was ich aber gut fand, dass am Schluss die Gründe heraus kamen, warum die Beziehung damals so abrupt geendet hat. 
 
Auch haben mir einzelne Sequenzen gut gefallen, in denen die Autorin die Hauptdarstellerin ein Kleid maßgeschneidert hat oder ihren Schülerinnen das Nähen beigebracht hat. Es war schön mitzuerleben, wie ein Kleid entsteht, oder aber wie jemand die Angst vor der Nähmaschine verliert. Ich konnte mir auch sehr gut den Duft vom Zimtkaffee vorstellen, dessen Rezept sich am Ende des Buches befindet. 
 
Ich finde, die Autorin hat sich hier einige Gedanken um die Story und ihre Charaktere gemacht. Die Charaktere wirkten alle gut durchdacht, selbst die Nebendarsteller hatten ihre Rolle, die sie gut verkörperten. 
 
 
Eine zweite Chance hat jeder verdient. Die Autorin hat hier aber noch ein Thema verarbeitet, welches in der heutigen Gesellschaft leider immer noch tabuisiert wird. Spricht man drüber, wirkt man schwach. Ich möchte dazu nicht viel verraten, doch auch das hat sie am Ende gut gelöst. 
Ich vergebe dem Buch gerne 4 Sterne

Ich danke dem Bloggerportal und dem Heyne-Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies hatte keinerlei Auswirkungen auf meine ehrliche Meinung.

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