Montag, 11. Mai 2020

Rezi: Charlotte Schüler - Do it yourself!

Die beliebte Autorin Charlotte Schüler präsentiert in ihrem zweiten Buch mehr als 40 bebilderte Anleitungen für plastikfreie Produkte. Denn die nachhaltigsten Alternativen zu den verpackten Angeboten aus Supermarkt und Drogerie kann jeder ganz einfach selbst zu Hause herstellen.
Ihre vielseitigen DIYs decken alle Bereiche des Lebens ab und helfen dabei, den eigenen Alltag Schritt für Schritt plastikfreier zu gestalten. Ob Make-up, Shampoo, Bodylotion, Waschmittel oder Einkaufstasche: Die Autorin zeigt, wie sich ihre Ideen und Rezepte mühelos in die Tat umsetzen lassen.
Mit zusätzlichen Infokästen, praktischen Tipps sowie Checklisten aus den Bereichen Bad, Haushalt, Lebensmittel und Unterwegs hilft die Autorin ihren Lesern den Überblick zu behalten und ihre Ziele noch besser zu erreichen.
Nachhaltigkeit steht auch bei der Produktion des Buchs im Mittelpunkt. Das umweltfreundliche Apfelpapier wird aus Resten gewonnen, die bei der Saftherstellung entstehen. Bei der Papiergewinnung wird nur erneuerbare Energie verwendet und natürlich ist dieses Buch nicht in Plastik eingeschweißt.



Dieses Buch hat mich total fasziniert. Alleine beim lesen ist mir erst einmal bewusst geworden, wo überall Plastik zu finden ist. Ich war echt erstaunt und hab so manches Mal den einen oder anderen Satz nochmal gelesen, weil ich es nicht glauben wollte.
Ich bin aber nicht allein durch dieses Buch zum umdenken gekommen, das war vorher schon. So kaufe ich persönlich alles Obst und Gemüse ohne Plastikbeutel oder Umverpackungen aus Plastik. Ich lege das Obst oder Gemüse lose auf die Waage und dann in meinen Korb. Ging bisher immer.

Dieses Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt, fängt mit dem Bad an, geht weiter über den gesamten Haushalt und endet bei den Lebensmitteln. Zu jedem Kapitel hat sie diverse Rezepte dazugeschrieben, in denen verdeutlicht wird, wie wenig man wirklich braucht, um eine eigene Seife herzustellen, oder aber eine Bodylotion.

Diverse Putzhacks mit Natron habe ich ausprobiert und war echt erstaunt, was das alles vereinfacht. Gerade was den Abfluss angeht. Obwohl ich ein Sieb über dem Abfluss meines Waschbeckens hatte, findet man doch einige Haare von mir im Abfluss wieder. Natron und Essig in den Abfluss und dieser war wieder frei.
Mein nächstes Versuchsobjekt sind die Schuhe meines Sohnes. Ich glaube, jede Mutter kennt das vielleicht, dass die Schuhe nicht immer so doll duften.

Die Autorin zeigt auf, dass man selbst mit kleinem Budget einen plastikfreien Lebenstil verwirklichen kann. Es geht halt nicht alles auf einmal und angefangene Produkte müssen auch erst aufgebraucht werden. Darauf weist sie auch immer wieder hin, weil es sonst Verschwendung wäre und auch nicht gut für die Umwelt.

Das Buch ist toll aufgebaut und auf Apfelpapier gedruckt worden.



Definitiv habe ich mir aus diesem Buch einige Tipps mitgenommen, die ich umsetzen werde. Ich werde auch weiterhin darauf achten, unseren Plastikkonsum zu verringern, damit die Umwelt nicht mehr so belastet wird. 5 Sterne für "Do it yourself!".

Ich danke dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar. Dies hatte keinerlei Auswirkung auf meine ehrliche Meinung!

Rezi: Sofia Lundberg - Ein halbes Herz



Ihre Kamera ist ihr Schutzwall gegen die Welt – denn obwohl die schwedische Fotografin Elin Boals eine glänzende Karriere in New York absolviert, hat sie sich zurückgezogen in ihren ganz eigenen Kosmos. Niemandem gewährt sie Zugang zu ihrem Inneren, nicht einmal ihrer Familie. Als sie völlig unerwartet einen Brief aus ihrer Heimat Gotland erhält, brechen die Erinnerungen mit Macht über sie herein. Denn Elin hütet ein tragisches Geheimnis – eine tiefe Schuld, die sie damals dazu trieb, die Insel für immer zu verlassen. Und nun spürt sie, dass sie an den Ort ihrer Kindheit zurückkehren muss, wenn sie jemals wirklich glücklich werden will …
Quelle Text und Bild: amazon.de

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Veröffentlicht im Goldmann-Verlag (02.03.2020)
als geb. Buch gelesen ~*~ 416 Seiten
geb. Ausgabe: 20,00 € ~*~ E-Book 15,99 €
ISBN: 978-3442314942
Original-Titel: Ett frågetecken är ett halvt hjärta
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Elin Boals ist eine gefeierte Fotografin in den Staaten. Dort hat sie einen Auftrag nach dem anderen, arbeitet sehr viel. Doch diese Arbeit hat auch ihre Schattenseiten. Sie vergisst private Termine mit ihrer Tochter oder ihrem Mann.
Sie verkriecht sich in ihrer Arbeit, wenn es schwierig wird.
Ich lernte Elin Boals aber ganz anders kennen, denn die Geschichte basiert auf zwei Zeitebenen, Elin als Kind, wie sie aufwächst, und in der Gegenwart, als Elin in den Staaten lebt und dort beruflich durchgestartet ist.
Elin wächst auf Gotland in Schweden auf. Ihre Kindheit war nicht leicht, geprägt von Hunger und Geldnot. Der Vater im Gefängnis und die Mutter nicht wirklich in der Lage, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich bekam das Gefühl, dass sie an der Flasche hängt, Depressionen hatte, eben weil der Ehemann im Gefängnis saß und sie die Kinder allein durchbringen musste.

Ich muss sagen, dass mir die Geschichte von Elin in Kinderjahren viel besser gefallen hat, denn da ist dieser Charakter lebendig gewesen. In der Gegenwart hingegen hatte ich das Gefühl, Elin suhlt sich lieber in Selbstmitleid, als dass sie versteht, warum das ganze so gekommen ist. Erst ab Mitte des Buches wird dieses Verhalten etwas besser.
Charakterlich hat mir Elin als Kind sehr gut gefallen. Kinder sind nunmal ehrlich und sagen, was sie denken. Sie haben noch Spaß am Leben. Vermissen ihre Freunde, wenn die mal nicht da sind. Selbst die Armut, mit der sie aufgewachsen ist, hat sie als Kind nicht verzagen lassen.

Elin und ihr Mann Sam haben eine gemeinsame Tochter, Alice. Als nach und nach rauskommt, was Elin niemals erzählt hat, macht Alice ihr schwere Vorwürfe, die ich als Leserin sehr gut nachvollziehen konnte. 

Der Charakter der Alice war auch gut ausgearbeitet, Sam hingegen blieb blass und eher eine kleine Nebenfigur. Elin wirkt unnahbar in der Gegenwart. Nichts ist mehr von dem lebensfrohen Mädchen geblieben, welches sie mal gewesen ist.
Deswegen habe ich mich immer gefreut, wenn die Abschnitte in die Vergangenheit gingen und ich so miterleben durfte, was Elin wiederfahren ist, oder einfach nur wie sie ihren Weg gegangen ist.

Die Geschichte an sich hätte noch soviel Potenzial gehabt. Die Charaktere hätten noch besser ausgearbeitet werden können, weniger das unnahbare als vielmehr das Miterleben der Wandlung des Charakters. Leider war dies nicht gegeben.


Alles in allem muss ich sagen, das Buch hat mir zwar gefallen, aber nur der Teil aus der Vergangenheit. Erst später gefiel mir dann auch der Teil in der Gegenwart, obwohl auch dieser Teil sehr viel Luft nach oben geboten hat. Der Charakter des Kindes Elin konnte mich in der Vergangenheit mitreißen, in der Gegenwart jedoch blieb sie blaß und unscheinbar. Leider gibt es für dieses Buch nur 2 Sterne, da hier noch sehr viel Luft nach oben gewesen ist.

Ich danke recht herzlich für das Rezensionsexemplar Frau Annika Kindermann. Dies hatte keinerlei Auswirkungen auf meine ehrliche Meinung!