Montag, 28. Januar 2019

Rezi: Rebecca Martin - Die vergessene Freundin

Frankfurt. Elisabeth Kramer, einst eine berühmte Schauspielerin, ist entsetzt als sie von den Plänen ihrer Nichte erfährt. Diese möchte eine Festschrift zum 90. Jubiläum des Lichtspieltheaters Odeon schreiben lassen. Elisabeths Vater gründete das Odeon einst, und die alte Frau fürchtet, dass mit den Recherchen ihre Vergangenheit aufgerührt wird. Eine Vergangenheit, die sie seit Jahrzehnten verdrängt hat - und damit eine lang zurückliegende Schuld … Die Geschichte nahm ihren Anfang im Jahr 1923 als die forsche und doch verletzliche Tonja in Elisabeths Klasse kam. Eine tiefe Freundschaft begann – und sie endete in einer Katastrophe.
Quelle Text und Bild: Diana-Verlag

 



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Veröffentlicht im Diana-Verlag (14.01.2019)
als TB gelesen  ~*~ 496 Seiten
Taschenbuch: 9,99 € ~*~ E-Book: 9,99 €
ISBN:   978-3-453-35884-3
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Elisabeth Kramer, genannt Elly, war einst eine berühmte Schauspielerin, die beim Theater anfing und später auch zum vertonten Film ging. Ihr Vater gründete das Odeon, ein Lichtspieltheater, bei dem auch noch Musiker angestellt waren. 
Als Kind schaute sie ihrem Vater immer bei der Arbeit zu und schaute sich auch den einen oder anderen Film an. Dort begegnet sie Tonja zum ersten Mal. 
Eine sehr enge Freundschaft zwischen den beiden beginnt. Sie gehen beide durch dick und dünn, erleben aufregende Sachen, kleiden sich mit schönen Sachen, denn Tonja kommt aus einer armen Familie. Einst war auch die sehr angesehen, doch Tonjas Vater starb und ihre Mutter verfiel dem Alkohol. Tonja selber hatte kaum etwas anzuziehen und das Geld war auch immer knapp. Durch die Freundschaft mit Elly bekam sie ab und an neue Kleidung. Nie wollte sie Elly und die Güte der Eltern ausnutzen. Ihr war es immer unangenehm, wenn sie etwas geschenkt bekam, oder wenn sie bei den Kramers zum Essen eingeladen wurde. 
Ellys Mutter mochte Tonja nie wirklich richtig. Sie hatte immer das Gefühl, ihre Tochter vor Tonja zu beschützen. 
Doch manchmal spielt das Leben einem nicht gut mit, zumindest ist Elly der Meinung. Irgendwann lernt Tonja einen Mann kennen, verheimlicht zum ersten Mal vor Elly, dass sie mit ihm zusammen ist. Sie entfernt sich immer mehr von Elly. 
Doch kann das eine Freundschaft aushalten?

Die Geschichte, die Rebecca Martin hier gezaubert hat, ist eigentlich ganz wundervoll. Tragisch und wundervoll zugleich, denn sie handelt von Freundschaft, von Verrat, Missgunst, etc. Sie gibt dem Leser eigentlich soviel und doch ist da etwas, was mich persönlich gestört hat.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Einmal Ellys früheres Leben, beginnend mit dem Kindesalter. Und dann in der Gegenwart im Jahr 2013. Dort wird Carina von Alea beauftragt, eine Festschrift zum 90. Jubiläum des Odeon zu schreiben. 
Ich mochte die Zeit, in der man Elly aufwachsen "sehen" konnte, total gern lesen. Trotzdem blieb Elly mir immer ein wenig fremd, genauso wie Tonja. Ich kann nicht sagen, woran es lag, denn über die Hälfte des Buches dreht sich um Elly von früher.
Aber nicht nur Elly und Tonja blieben mir fremd. Auch Carina, Alea und Tom blieben für mich sehr schwache Charaktere. Ich konnte mit ihnen nicht viel anfangen, da sie auf mich nicht lebendig wirkten. 

Auch fand ich, dass die Geschichte sich an manchen Stellen ziemlich in die Länge zog. Es plätscherte vor sich hin, ohne dass ich als Leser wirklich das Gefühl hatte, ich komme vorwärts. Das fand ich schade, denn die Geschichte an sich war echt sehr gut.


Mehr Tiefe bei den Charakteren, so dass man sie sich auch vorstellen kann, das hätte ich mir gewünscht. Die Geschichte an manchen Stellen nicht ganz so langwierig wäre auch schön gewesen, trotzdem hat Rebecca Martin hier etwas sehr tolles geschaffen. "Die vergessene Freundin" erhält von mir 4 Sterne!

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