Mittwoch, 18. Mai 2022

Rezi: Kristina Herzog - Was der Morgen verspricht


Eine starke Frau in einer Welt voller Konventionen. Ein Traum, den sie niemals aufgibt.
 
Berlin 1904: Gegen den Widerstand ihrer Eltern verbringt die Jüdin Hannah viel Zeit in der Arztpraxis ihres Großvaters. Heimlich träumt sie davon, Medizin zu studieren. In Tübingen soll das auch für Frauen möglich sein. Doch das schickt sich nicht für ein Mädchen aus gutem Hause – anders als eine Hochzeit. Abrupt vor vollendete Tatsachen gestellt, lässt Hannah ihren Verlobten beim ersten Treffen einfach stehen. Dabei hat Daniel nur Augen für sie. Und je näher sie ihn kennenlernt, desto mehr fühlt Hannah sich zu dem einfühlsamen jungen Mann hingezogen. Ob sie ihm von ihrem Traum erzählen kann?
 
 
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Veröffentlicht im Tinte & Feder-Verlag (10.05.2022)
als Paperback gelesen ~*~ 208 Seiten.
Paperback: 9,99 € ~*~ E-Book: 2,49 €
ISBN:  978-2496711233
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Es ist 1904 und Hannah lebt mit ihren jüdischen Eltern in Berlin. Schon von klein auf begeisterte Hannah sich für die Medizin und ging ihrem Großvater gerne zur Hand. Ihr großer Traum ist das Medizinstudium, welches zu dieser Zeit jedoch eher den Männern vorbehalten ist. Als sie mit ihrer Familie an die See fährt, erfährt sie durch eine spätere gute Freundin, dass es eine Universität gibt, an der Hannah studieren könnte, auch in Deutschland. Sie müsste dafür nach Tübingen. 
 
Doch Hannahs Eltern haben mit ihr andere Pläne. Sie möchten, dass Hannah heiratet und Kinder zur Welt bringt, ein Leben als Ehefrau und Gastgeberin. Doch das kann Hannah sich überhaupt nicht vorstellen. Ihre Eltern sind da unerbittlich. Und dann ist da noch die Sache mit dem Mann, den sie heiraten soll. Wird sie ihm von ihrem Traum erzählen können? Oder ist er genauso engstirnig wie ihre Eltern?
 
Die Charaktere, die die Autorin Kristina Herzog hier gezeichnet hat, waren in meinen Augen sehr authentisch für die Zeit dargestellt. Um 1904 war es noch wichtig, dass Frauen zu Hause bleiben, eine gute Bildung genießen, eine gute Gastgeberin sind und nach den Wünschen der Eltern mit einer guten Partie verheiratet werden. Ich habe den Charakteren auch die Entwicklung abgenommen, die sie während der Geschichte durchgemacht haben. Ich hatte direkt meine Lieblingscharaktere, zu denen gehörte Hannah am Anfang noch nicht so wirklich. Ich brauchte etwas Zeit um mit ihr "warm" zu werden. Als dies der Fall war, mochte ich sie total und fand sie großartig. Aber am liebsten hatte ich den Großvater von Hannah. Er strahlte für mich eine innerliche Ruhe aus, die für Hannah als Figur sehr wichtig war.

Ohne zuviel verraten zu wollen, kann ich sagen, ich fand den Plot richtig gut. Allerdings hatte ich zum Schluss das Gefühl, dass einiges rausgestrichen wurde, was die Autorin zwar niedergeschrieben hatte, doch dann zu lang wurde. Es waren in meinen Augen sehr viele Zeitsprünge innerhalb eines Kapitels vorhanden, die mich zeitweise etwas verwirrt hatten. Dies ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe. 
 
Der Schreibstil der Autorin hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Was mich persönlich gefreut hätte, wenn die Autorin vielleicht etwas mehr vom Judentum mit ins Buch eingewebt hätte, zum Beispiel die besonderen Feiertage, etc.. Sie hat die Synagoge und die Gemeinschaft erwähnt. Aber vielleicht wäre das eine oder andere mehr genauso schön gewesen, vielleicht ob es etwas besonderes gab, was damals in ihrer Kindheit öfter gegessen wurde oder so. Dies ist aber nicht als Kritik gemeint.
 

 
Eine tolle Geschichte, die mich in eine Zeit zurück versetzte, in der es nicht einfach war. Ich sehe als Leserin gerade aktuell ein paar Paralellen zu der realen Welt, auch wenn wir mittlerweile weit fortgeschritten sind und Frauen studieren dürfen, angesehene Ärztinnen werden können, etc. 
 
Die Geschichte in sich war stimmig und gut durchdacht und recherchiert. Ich freue mich schon auf Band 2 dieser Saga. Ich vergebe sehr gerne 4,5 Sterne!
 
Ich danke der Autorin, Kristina Herzog, dass ich dieses Buch lesen durfte. Dies hatte aber keinen Einfluss auf meine ehrliche Meinung!

 

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