Mittwoch, 11. November 2015

Rezi: Alexander Hartung - Bis alle Schuld beglichen

Klappentext:

An einem Sonntagmorgen werden Jan Tommen und seine Freundin Betty von Jans Kollegen der Berliner Mordkommission aus dem Bett geklingelt. Er steht unter dringendem Tatverdacht, die Beweislage ist eindeutig: Sein Auto wurde am Tatort gesehen, die Tatwaffe ist mit seinen Fingerabdrücken übersät und seine DNA wurde am Opfer gefunden. Bei dem Toten handelt es sich um Richter Georg Holoch, der Jan vor Jahren wegen Körperverletzung im Dienst verurteilte. Damit gibt es auch ein Motiv
Jan hat keinerlei Erinnerung an den Vorabend. Dem erfahrenen Mordermittler bleibt nichts anderes übrig, als aus der Untersuchungshaft zu fliehen und abzutauchen. Er muss auf eigene Faust nach dem wahren Täter suchen. Der befreundete Geldeintreiber Chandu, die Forensikerin Zoe und der spätpubertierende Computer-Freak Max helfen ihm dabei.
Der Mörder hat gerade erst damit begonnen, seine schrecklichen Pläne in die Tat umzusetzen…

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Amazon Publishing (Mai 2014)
Als E-Book gelesen ~*~ 288 Seiten
Taschenbuch ~*~ 9,99 €
ISBN: 978-1477824658
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Inhalt:

Jan Tommen, eigentlich Kriminalkommissar, wird an einem Sonntagmorgen aus dem Bett geklingelt. Vor der Tür stehen seine Kollegen vom Präsidium. Er ist dringend tatverdächtig, und so wie es aussieht, besteht auch überhaupt kein Zweifel, dass Jan der Mörder ist. Doch Jan widerum kann sich überhaupt an nichts erinnern. Seine letzte Erinnerung ist vom Freitag abend, danach einen totalen Filmriss.
Als Jan in Untersuchungshaft soll, kann er fliehen und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Und wieder taucht ein Toter auf, bei dem er wieder seine DNA hinterlassen haben soll.

Dieser Thriller spielt in Berlin und ich muss sagen, der Autor legt ein beachtliches Tempo vor. Dies schadet aber überhaupt nicht der Story. Die Story ist einfach nur spannend, mitreißend. Es passiert auf wenigen Seiten soviel, dass es einem vorkommt, man hätte schon viel mehr Seiten gelesen. Und doch bleibt es spannend. Es flaut auch nicht ab, wie es schonmal vorkommt.

Der Hauptprotagonist Jan Tommen kommt allerdings in der Geschichte ein wenig farblos rüber. Einerseits will er Rambo sein, denn so wird er schonmal gern beschrieben, als Möchte-Gern-Rambo, andererseits kommt er als totales Weichei rüber. Er ist in vielen Szenen sehr sentimental. Einerseits macht es ihn irgendwie attraktiv als Figur, andererseits nervt es an vielen Stellen aber auch ziemlich.

Die anderen Charaktere bekommen hier schon etwas mehr Farbe ab. Mehr zumindest als Jan Tommen. Da ist ein großer Afrikaner, ein ehemaliger Türsteher, der im Berliner Untergrund tätig war und immernoch Kontakte dahin pflegt.
Die Gerichtsmedizinerin Zoe kommt als ziemlich skurril rüber. Zeigt keine Gefühle, scheint dauernd schlecht gelaunt zu sein und steckt sich bei jeder Gelegenheit eine Kippe an.
Und dann ist da noch der Nerd und Computer-Freak Max. Hier bedient sich der Autor bei dem Klischee, dass eigentlich fast jeder von einem Computer-Freak hat: Max ist unordentlich, ungepflegt, aber das totale Genie, wenn es darum geht, Server und Computer zu hacken.

Ein paar Rechtschreibfehler haben sich in den Text auch noch eingeschlichen, wo ich definitiv nochmal jemanden bitten würde, drüber zu schauen. An manchen Stellen etwas verwirrend, so dass man einen Satz nochmal lesen muss, um zu verstehen, was gemeint ist.

In anderen Bewertungen wurde mal geschrieben, das keine Spannung aufkam. Dies muss ich für mich revidieren, denn ich fand mich sehr gut unterhalten, auch wenn die Schreibweise recht einfach gehalten ist. Ich fand die Story sehr ansprechend, schnell, humorvoll und spannend.

Mein Fazit:

Der Autor hätte hier ein wenig mehr Leben und Farbe in die Protagonisten bringen können, so dass die Figuren noch authentischer rüber gekommen wären.
Leider kann ich nicht die volle Punktzahl geben. 4 Sterne für einen spannenden Thriller.

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