Er schwebt über das Parkett, führt seine Tanzpartnerin Isabel Edvardsson
souverän durch Tango, Cha-Cha-Cha und Co. und bewegt die Herzen der
Zuschauer: Benjamin Piwko hat eine sensationelle Staffel bei ›Let’s
Dance‹ hingelegt, und das obwohl er die Musik gar nicht hören kann. Oder
gerade deswegen? Seit einem Behandlungsfehler in seiner Kindheit
ist Benjamin gehörlos und lebt in einer stillen Welt. Das Fehlen des
Hörsinns hat seine anderen Sinne aber nur gestärkt: Er liest
Körpersprache und Mimik, zusammen mit Lippenbewegungen, statt auf
Tonalität und Sprache zu achten. Er spürt, wenn und wie sich ihm jemand
nähert. So fühlt Benjamin, was andere nur hören. In »Man hört nur
mit dem Herzen gut« teilt er dieses Wissen und zeigt anhand
persönlicher Geschichten, wie wir alle einander mit mehr Aufmerksamkeit
und Empathie besser verstehen und lesen können.
Quelle Text: Mosaik-Verlag
Quelle Bild: amazon.de
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Veröffentlicht im Mosaik-Verlag (11.11.2019)
als brosch. Ausgabe gelesen ~*~ 240 Seiten
br. Ausgabe: 16,00 € ~*~ E-Book 12,99 €
ISBN: 978-3-442-39368-8
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Benjamin ist gerade einmal 8 Monate alt, als ein Arzt einen Behandlungsfehler beging und er seitdem gehörlos ist. Traurig mag man meinen, ja eigentlich schon, doch Benjamin kennt ja die hörende Welt nicht wirklich.
Er erzählt in seinem Buch, wie er aufgewachsen ist. Darunter war auch sein Aufenthalt in der Schweiz an einer Spezialschule, an der er Einzelunterricht bekam. Während dieses Einzelunterrichts, den übrigens nur Kinder mit einem sehr hohen IQ bekamen, wurde ihm beigebracht, die Lautsprache zu sprechen. Hätte er diese Schule nicht besucht, könnte er sich auch heute nicht artikulieren. Auch kann er von den Lippen ablesen. Wer das mal versucht hat, der weiß, wie schwer das ist. Gerade dann, wenn es Menschen gibt, die ihre "Zähne" nicht auseinander bekommen. Das klingt schon während des sprechens nicht gut und für einen Lippenleser ist das noch schwerer.
Es war eine harte Zeit und er nimmt den Leser ein wenig mit in diese Welt. Aber er hat nicht nur schlimmes erlebt, sondern auch sehr viel gutes.
Benjamin Piwko hat mich damals während der Sendung Lets Dance absolut fasziniert. Auch meine Gedanken waren am Anfang, wie soll ein gehörloser Kampfsportler es schaffen, im Takt zu tanzen? Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, wie das gehen sollte. Umso gespannter war ich auf die erste Sendung, als es im letzten Jahr endlich los ging. Natürlich waren auch die anderen Kandidaten super und sehenswert, aber irgendwie war es immer so, dass ich mich am meisten auf Benjamin fokussiert hatte.
Sehr bewegend fand ich auch eine gewisse Stelle in seinem Buch, als er erzählte, dass er Angst hatte, zu erblinden. Er ist ein Workaholic und muss auch heute noch aufpassen, dass er sich nicht übernimmt und sich immer wieder Auszeiten gönnt. Genau dies bekam er einmal zu spüren. Aber ich möchte nicht näher darauf eingehen, warum und wie das passiert ist. Auf jeden Fall gönnt sich Benajmin diese Auszeiten mit Yoga und diversen anderen Sportarten. Er sagt, dass er diese Zeit für sich braucht um herunter zu fahren. Ein steter Fels in seiner Brandung ist seine Frau Veronica. Sie steht ihm auch in schwierigen Zeiten zur Seite.
Ein total faszinierendes Buch. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich habe mir das Buch nur wegen des Inhaltes gekauft. Benjamin Piwko ist eine sehr beeindruckende Persönlichkeit, der dazu auch noch gut aussieht. Ich fand es aber sehr gut, dass er nicht nur erzählt hat, sondern auch das deutsche Fingeralphabet mit hinein genommen hat. Auf einigen Seiten gibt er dem Leser vieles zum nachdenken, zum Beispiel, wie wichtig die Körpersprache ist. Ich für meinen Teil habe dieses Buch sehr gern gelesen und gebe diesem definitiv 5 Sterne. Ich habe für mich einiges mitgenommen und ich werde sicherlich nicht zum letzten Mal in diesem Buch geblättert haben.
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